Es war ein spannendes Recruiting Jahr 2023 und ich glaube das Recruiting 2024 wird genau so spannend weitergehen. 2023 hat gezeigt, dass ein Thema die Recruiting Szenerie fast vollkommen inhaltlich beherrschen kann und vielleicht auch ein wenig überzeichnen. Wichtig dabei war aber, das ganze Recruiting Geschehen nicht aus den Augen zu verlieren, denn „nur“ ein Thema kann Recruiting nicht vollkommen auf den Kopf stellen, wenngleich es auch viel Einfluss hat und in Zukunft haben wird. Mit Blick auf das kommende Recruiting Jahr 2024 bin ich vorsichtig was die Aussagen oder das Benennen von Recruiting Trends angeht, denn es werden zum einen die sein, die es immer sind und zum anderen wird es glaube ich keine eindeutige Trendlinie zu zeichnen geben. Vielmehr werden es unterschiedliche Strömungen sein, die im Recruiting 2024 präsent sein werden und je nachdem im individuellen Recruiting Alltag mal stärker oder schwächer auftauchen bzw. zu integrieren sind.

Recruiting Content wird fluider

Der Bewerbermarkt ist nach wie vor kompliziert und er wird es immer bleiben. Daher werden Strategien für die Ausschreibung von Stellen oder der Inbound-Beschaffung von Kandidat:innen nicht nur ein Recruiting Trend 2024 sein, sondern sie sind eines der zentralen Recruiting Themen schlecht hin. Was nun aber 2024 neu sein wird, ist mit Blick auf viele Social Networks die Integration von Künstlicher Intelligenz und somit in Teilen die grundlegende Änderung der Arbeit mit ihnen. Laut Bitkom nutzen durchschnittlich alle Internet-User 4 Plattformen und die Gruppe im Alter zwischen 16 und 29 Jahren im Schnitt bis zu 7 Plattformen. Das bedeutet auf der einen Seite viel Potenzial, auf der anderen Seite viel Arbeit, denn überall das Selbe posten geht nicht mehr. Zudem wird der Recruiting Kanalmix nach wie vor auch einen wichtigen Stellenwert einnehmen, er wird aber flexibler und aktiver werden müssen. Daher wird der Recruiting Content sehr anpassungsfähig und agil daherkommen müssen um die Use-Cases der Plattformen und die Bedürfnisse der Nutzer:innen zu treffen. Ein neuerer Trend den ich tatsächlich kommendes Jahr verstärkt erwarte sind Corporate Influencer bzw. Jobbotschafter Programme. Sie müssen aber dann auch den Beweis antreten, dass sie neben Reichweite auch Einstellungen erwirtschaften können.

Recruiting Strategien werden nachhaltiger

Recruiting ist ein recht reaktives Business, wenn man es sich rein funktional anschaut: da ruft es im Unternehmen „Stelle frei“ und Recruiting springt los und löst das Problem. So, oder auch so ähnlich funktioniert vielerorts Recruiting oder funktioniert es eben nicht: denn die entstehenden Opportunitätskosten, die steigenden Fixkosten und der Anstieg vieler Hiring-KPI sind dann eben meist ein Zeichen für eine fehlende Recruiting Strategie. Das haben mittlerweile viele Recruiting Organisationen erkannt und haben sich zumindest ein operativ schlagfertiges Recruiting erarbeitet und implementiert. Der Trend, der dieses Jahr merklich begann und ich denke nächstes Jahr noch klarer zu erkennen sein wird, wird eine Over-All Recruiting Strategie sein, die die operativen Elemente des Recruitings, aber eben auch Personalplanung und Recruitingplanung verbindet und in strategischen mittel- und langfristigen Kontext setzt. Es wird eben deutlich, dass kurzfristige Planungen neben hohen Kosten eben auch geringe Nachhaltigkeit in der Recruiting Organisation hat und somit immer wieder von Neuem begonnen werden muss. An dieser Lernkurve werden 2024 viele Recruiting Verantwortliche arbeiten, da bin ich mir sicher.

Recruiting Technologie wird einsatzbereit

Künstliche Intelligenz ist gekommen um zu bleiben – diesen Umstand gilt es nun nur noch festzustellen und ihn anzunehmen. Sie wird auch die treibende Kraft innerhalb der Digitalisierungsvorhaben in HR und auch im Recruiting sein und für die nächsten Jahre wird auch das so bleiben. Schauen wir auf ein paar (deutsche) Studien zum Thema KI in HR so finde ich es superspannend, dass je nach Medium in der Tat sehr unterschiedliche Ergebnisse, aber auch deutliche Tendenzen sich zeigen: so schreibt die Personalwirtschaft z.B., dass zwei von drei Führungskräften denken, dass sie aufgrund von KI ihren Job verlieren, sehen aber wiederum auch in der KI großes Potenzial. Eine Studie vom ifo Institut und von Randstaat sagt wiederum, dass fast 90% der Personalverantwortlichen große Bedenken bei der Einführung von KI haben und benennen vor allem fehlendes Know-How, rechtliche Aspekte und fehlendes Vertrauen als Hauptgründe dafür. Und an diesem Punkte setzt glaube ich einer der wichtigsten Recruiting Trends der nächsten Zeit an: Aufklärung und Sensibilisierung für KI und die Schaffung von konkreten Use-Cases. Es bringt meiner Meinung nach nichts immer schneller und höher springende KI zu zeigen, wenn grundlegendes Wissen und vor allem auch Vertrauen fehlt. So glaube ich müsste das Jahr 2024 das Jahr der KI-Aufklärung im Recruiting werden damit diese wichtige Technologie dann auch die richtigen Plätze in den Recruiting Abteilungen finden kann.

Recruiting wird produktbezogen

Im Gartner Hype Cycle of HR-Transformation 2023 finden sich auf dem Weg an die Spitze der Inflated Expectations zwei spannende Items, die für das Recruiting schon jetzt wichtig werden: das ist zum einen das HR Portfolio Management und zum anderen Productized HR. Dem HR Portfolio Management liegt ein strategischer Planungsvorgang zu Grunde bei dem sich Recruiting als wichtiger Stakeholder platzieren und integrieren muss. Dies kann umfassend nur geschehen, wenn eben der zweite Teil, die Productized HR auch im Recruiting umgesetzt werden. Das heißt hier dann konkret, das Recruiting sich im Rahmen seiner Dienstleistungserbringung in Form von Recruiting-Produkten aufstellen sollte. Recruiting Produkte sind dann zum Beispiel Recruiting Dienstleistungen für Bewerber:innen und/oder Hiring Manager wie eine Interviewplanung und Begleitung oder die Durchführung einer Testung oder auch das Vorhalten eines strategischen Talentpools. Dieses Denken und eben auch das dazugehörige operative Handeln kann meiner Meinung nach sofort begonnen werden und ist somit sicher ein Recruiting Trend 2024 aber auch eine grundlegende Handlungsempfehlung für Recruiting Organisationen. Das Recruiting Lebenswelt Modell hat die Idee der Productized HR bereits strukturell angelegt und im Rahmen des integrierten Delivery Modells umgesetzt.

Wie man sieht bin ich dieses Mal nicht sehr kleinteilig auf einzelne Recruiting Bereiche die mögliche Recruiting Trends beherbergen können eingegangen. Dies hat den Grund, den ich eingangs schon erwähnt habe: es kristallisiert sich keine eindeutige Richtung, kein eindeutiger Recruiting Trend 2024 heraus. Es ist zu komplex, zu verwoben und es zahlt irgendwie alles aufeinander ein sodass es vielleicht auch fahrlässig wäre ein Tool, eine Methode oder nur eine Technologie herauszupicken und diese auf den Thron zu heben. Daher wird das Recruiting Jahr 2024 ein sehr spannendes werden.

Meine Dienstleistungen

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Dabei verfolge ich das Ziel, Employer Branding, HR-Marketing und Recruiting miteinander zu verzahnen und das Recruiting als strategischen Business Partner im Unternehmen zu etablieren.