So langsam, aber sicher nähern wir uns dem Jahreswechsel und somit sind wir jetzt schon in der heißen Phase für Vorhersagen über mögliche Trends die sich im Recruiting Jahr 2023 abzeichnen können. Ich selbst habe in der Tat einen Artikel zu Recruiting Trends 2023 begonnen und gemerkt, dass er eigentlich nahezu die selben Inhalte haben wird wie der von 2022. So hab ich es gelassen und stelle mir nun folgend die Frage wie man eigentlich am besten Trends identifiziert – denn das ist nicht nur für allgemeine oder auch spezifische Recruiting Trends wichtig, sondern auch für das Social Media Recruiting, die Gestaltung einer positiven Candidate Experience oder auch für die Recruiting Strategie.
Was sind eigentlich Trends?
Trends lassen sich offenkundig unterschiedlich definieren. Eine Möglichkeit ist es, dies nach der Lebensdauer zu tun. So sind Trends mit einer Lebensdauer von einem halben bis zu fünf Jahren kurzfristige Moderescheinungen, Trends die 10-15 Jahre anhalten werden Branchen- oder Konsum Trends genannt und die vielzitierten Blockbuster der Trends, die Megatrends dauern Epochen an und sind auch in allen Lebensbereichen zu spüren. Spannend finde ich darüber hinaus die Unterscheidung bei den Branchen- und Konsumtrends, wo der Branchentrend in nur einer Branche anhält und somit kaum ernstzunehmende Änderungen herbeiführt. Der Konsumtrend dagegen führt Veränderungen im (Kauf-/Konsum) Verhalten herbei. Recruiting Trends einzuordnen ist gar nicht so einfach, da sie sich aus unterschiedlichen Dingen speisen. Aber viele von ihnen sind doch auch den Branchen- und Konsumtrends zuzuordnen und benötigen daher einen guten Umgang.
Wie erkenne ich Recruiting Trends?
Bevor wir aber einen Recruiting Trend bewerten und schauen, ob er nun für das Unternehmen passend ist und wie man am besten mit ihm umgeht, muss er erstmal gefunden werden. Neben den im Grunde allerseits bekannten „Klassikern“ wie Influencern oder Hashtags folgen, die Augen offenhalten, Blogs lesen, Podcasts hören etc. gibt es auch eine gute zahlenbasierte Variante vom Trendence Institut: den Trendence Monitor. Neben diesen, oder vielleicht auch als Ergänzung bzw. methodische Erweiterung zu diesen Ansätzen, gibt es unterschiedliche systematische Vorgehensweisen Trends zu identifizieren und auch zu bewerten – zwei davon möchte ich kurz skizzieren:
3-Schritte Plan von Future Impacts
Im ersten Schritt, und um den geht’s heute bei uns, sollen Trends identifiziert werden. Hierfür wird vorgeschlagen, sich auf ein Themengebiet festzulegen für das Trends gesucht werden sollen. Je konkreter die Festlegung ist, desto besser. Das Themengebiet kann inhaltlich, mit einer Zeitachse oder auch geografisch eingegrenzt werden. Hat man sein Thema, geht die Suche los. Für die Suche wird das „STEEP“-Raster vorgeschlagen, mit dem ein Themencluster von unterschiedlichen Seiten beleuchtet wird. STEEP steht für: Social (soziale Entwicklungen und Werte), Technological (technologischer Fortschritt), Economic (wirtschaftliche Entwicklungen), Environmental (Umwelt und Natur), Political (Politik und Recht). Für jedes dieser Items werden bis zu 3 Trends, die zum Themengebiet passen gesucht und aufgeschrieben. So entsteht schon eine recht umfassende Trend-Landkarte, die es dann in den folgenden Schritten zu bewerten gilt. Dafür Schritt wird beispielweise das Future Wheel vorgeschlagen, dass ich im nächsten Absatz näher beschreibe.
Das Future-Wheel
Mit dem Future-Wheel können recht interaktiv Trends oder auch spezifische Szenarien explorativ bearbeitet werden. Die Betonung bei dieser Methodik liegt hierbei in der Tat auf der Erarbeitung von Optionen und Szenarien. Zum Start wird ein Ausgangspunkt, eine Idee, ein Trend oder ein Szenario festgelegt. Das können dann auch die Ergebnisse aus dem o.g. STEEP-Raster sein. In der ersten Explorationsrunde werden dann ausgehend vom Startpunkt mögliche mittelbare Auswirkungen (A1) aufgeschrieben. Die Grundfrage dazu lautet: Wenn die Ausgangssituation geschieht, was kann als nächstes geschehen? Die gefundenen Auswirkungen werden anschließen in einer zweiten Runde nochmal mit den Auswirkungen der zweiten Ordnung (A2) erweitert. Auch dabei wird dieselbe Frage gestellt und die Ergebnisse entsprechend notiert. Das Ergebnis des Future-Wheels sind so recht komplexe Zusammenhänge aus denen Trends und Handlungsstränge abzulesen sind.
Meine Dienstleistungen
Erfolgreiche Recruiting-Strategien entwickeln
Zukunftsfähige Recruiting-Organisationen müssen innovative und hochwertige Recruiting-Produkte entwickeln und über relevante Kanäle bereitzustellen. Gemeinsam mit Ihnen optimiere ich Ihr Recruiting-Portfolio und Ihre Kanalstrategien und entwickle KPI-Sets zur Messung Ihrer Recruiting-Performance. Da Jobsuchende heute hohe Erwartungen an Unternehmen stellen, helfe ich Ihnen, die richtigen Zielgruppen zu definieren und Ihr Bewerbermanagement zu optimieren, um eine positive Candidate Experience zu schaffen.
Zukunftsfähige Recruiting-Organisationen gestalten
Um in einer Zeit zunehmender Komplexität und Unsicherheit handlungsfähig zu bleiben, müssen sich Recruiting-Organisationen grundlegend wandeln. Ich unterstütze Sie dabei, ein auf Ihre Organisation abgestimmtes Betriebsmodell zu finden und Ihr Recruiting neu auszurichten.
Dabei verfolge ich das Ziel, Employer Branding, HR-Marketing und Recruiting miteinander zu verzahnen und das Recruiting als strategischen Business Partner im Unternehmen zu etablieren.