Mir ist aufgefallen, dass ich tatsächlich schon länger nichts mehr über Personalmarketing geschrieben habe und mich auch schon länger nicht mehr mit diesem Thema inhaltlich auseinander gesetzt hab. Das letzte Mal sprach ich mit Dominik in unserem Podcast „Wo sind all die Bilder hin“ über die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich. Mir kommt so vor, dass der dort besprochene Stand immer noch aktuell ist und gilt. Irgendwie regiert Technik und Budget und das schöne „um-die-Ecke-denken“ bei Personalmarketing-Kampagnen scheint derzeit zumindest ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein.
Aber es lassen sich auch Gründe dafür finden: technische Entwicklungen am Markt, das teilweise zu Schnappatmung führende Google for Jobs und die sich doch stark ändernden Use-Cases der Internet-Adressaten. Diese, und es gibt sicherlich noch zig mehr Gründe machen ein Kampagnen-Setting in der Tat schwerer zu gestalten. Da ist es vielleicht doch einfacher die Technik mit ein paar Groschen zu füttern und die Kampagne in diese vermeidlich erfolgreichen Hände zu legen. Dabei finde ich die „anderen“ Personalmarketing-Ansätze deutlich besser, schöner und auch immer ideenreicher. Darüber hinaus glaube ich auch, dass sie am Ende auch erfolgreicher sind. Eine Art von Content findet insgesamt immer ein bisschen wenig Beachtung obwohl er eigentlich genau in diese Zeit passt: der Snack Content. Über den soll es heute ein wenig gehen.
Facts & Figures
Blicken wir zunächst einfach mal auf ein paar Fakten: Es lässt sich grundlegend festhalten, dass wir alle tagtäglich mit Werbebotschaften bombardiert werden. Die Zahlen schwanken hier sehr (500 – 13.000 pro Tag) und vor allem für die hohen Zahlen lassen sich keine belastbaren Quellen finden. Zeitgleich sinkt wiederum die Aufmerksamkeitsspanne der Betrachter auf bisschen mehr wie eine Sekunde pro Screen. Zudem tritt, und auch hier schwanken die Zahlen leider sehr, nach einiger Zeit eine Sättigung ein und es wird dann schlichtweg nichts mehr wahrgenommen – egal was es ist. Also kurz gesagt: wir werden von vorne bis hinten mit Werbung zugehauen, nehmen, wenn überhaupt nur maximal 1,6 Sekunden davon wahr und reagieren nach einer Weile auf überhaupt nichts mehr.
Im englischen Unterhaus würde Mr. Speaker nun „ORDER“ schreien. Denn das sind die Fakten und die sind, auch wenn sie eine hohe Range haben, so zu erwarten, deutlich und auch erschütternd zugleich. Denn eines bliebt auch noch herauszustellen: bewegter Content konvertiert in der Regel besser wie statischer Content. Heißt also, wenn wir Kampagnen mit Traffic versorgen wollen und dabei vornehmlich Social Networks im Blick haben sollte das mit bewegtem, kurzem Content passieren der Aufmerksamkeit erregt. Wissen tun wir es ja eigentlich alle: der Daumen ist das Maß der Dinge im online Marketing, denn er hält den Stream an. Und im Idealfall sollte das ja dann bei unser Personalmarketing-Kampagne sein und nicht bei einem neuen Trailer der Lieblingsmarke oder der Lieblingskünstlerin. Also heftigste Konkurrenz die eine Personalmarketing-Kampagne mitunter hat.
Snack Content – was zum Essen?
Oben habe ich es schon angedeutet, dass es eine Art von Content gibt, die genau auf diesen angesprochenen Use-Case einzahlt: der Snack-Content. Snack-Content wird oftmals als leicht „snackbare“ Inhaltshäppchen bezeichnet. Das greift aber meiner Meinung nach zu kurz bzw. beschreibt die Art dieses Contents nicht vollumfänglich. Denn Snack Content ist keine Party-Häppchen-Spielerei sondern zahlt auf eine sehr präsente Problemstellung der reizüberfluteten Rezipienten ein. Daher muss Snack Content konzipiert und auch in seiner Art durchdacht distribuiert werden.
Ich würde Snack Content daher als kurzen, inhaltlich prägnanten Content bezeichnen, der klar kommuniziert und somit schnell und von unterwegs konsumierbar bist. Snack Content kann zum einen als flankierende Ergänzung, aber auch als Hauptträger zum Einsatz kommen. Das macht Snack Content dann schon zu einem sehr spannenden und umfassenden Ansatz mit Blick auf Employer Branding und auch Personalmarketing- und Recruiting-Kampagnen. Auch die Arten von Snack Content zeichnen eine große Bandbreite aus, die bei Kurzvideos oder animierten GIF´s beginnt, über Memes und animierte Fotos geht und bei Infografiken und LIVE-Videos endet. Egal wie und wo Snack-Content zum Einsatz kommt, Aufmerksamkeit und somit Conversion ist hier relativ sicher.
Das Beste zum Schluss
Und das Beste kommt echt zum Schluss: einige dieser eben angesprochenen Snack Content Formate lassen sich mit dem eigenen Smart-Phone und dem Einsatz von ein paar Apps schon recht professionell herstellen. Und da mich das Thema schon seit Jahren so fasziniert habe ich dazu den Snack-Video-Guru himself Franz-Josef Baldus von der Agentur koelnkomm angesprochen ob er zusammen mit mir ein Snack Content Seminar für Personalmarketing / Recruiting machen würde. Nach einem Kaffee in Köln waren wir uns beide einig, dass dieses Format im Personalmarketing-Mix etabliert werden muss und bieten nun eben ein Praxissseminar am 04.06.2019 in Stuttgart an. Mehr Infos gibt es dazu hier.
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