„Bring a friend“ ist ein bekanntes und äußerst bewährtes Marketingprinzip, wenn es darum geht, den Freundeskreis von bestimmten Personen oder Zielgruppen qualitativ zu aktivieren. Das wussten auch die findigen Kolleginnen und Kollegen die vor einigen Jahren diesen Ansatz für das Recruiting übernommen haben und auf diesem Wege einen der wichtigsten Recruiting-Kanäle unserer Zeit etablierten. „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ zählt in vielen Unternehmen zu einem der wertvollsten Kanäle im Recruiting-Mix weil die vorgeschlagenen Freunde oftmals einen deutlich besseren Cultural Fit gepaart mit passenden Qualifikationen aufwiesen. Darum ist es nicht verwunderlich, dass sich mittlerweile programmatische Vorgehensweisen entwickelt haben, die neben reinen monetären Anreizen auch andere Motivatoren für die Vorschlagenden bereithalten.
Wie es so ist, nagt auch hier die digitale Zeitenwende an diesen „Pen&Pencil“-Programmen und es entwickelten sich digitale Unterstützer auf dem Markt. So ein digitaler Begleiter ist Firstbird aus Wien, der lebenswertesten Stadt der Welt. Kurz zusammengefasst hilft Firstbird mit seinem online Angebot Unternehmen dabei, ihr gesamtes Mitarbeiter werben Mitarbeiter Programm einfach, zeitgemäß und online abzuwickeln. Dabei setzten die Wiener besonders auf einen usabilityfreundlichen Gamifikation Ansatz, der die Anwendung des Tools und somit auch seine Effektivität gut nach vorne bringt.
Bei diesem Praxistest darf ich nun also den Einsatz von Firstbird beim Staatsanzeiger Stuttgart einmal sehr genau unter die Lupe nehmen. Dafür haben sich Claudia und Julia von der Personalabteilung des Staatsanzeiger Stuttgarts einen ganzen Mittag Zeit genommen. Also, ab zur U-Bahn und zum Berliner Platz. Angekommen in den Büroräumen des Staatsanzeigers empfängt mich im obersten Stock in der Nähe der Chefbüros auf einem Plakat ein kleiner gelber Vogel…
Firstbird: waschen, legen, föhnen – der Beauty Contest
Meine erste Frage galt aber nicht Firstbird, sondern dem Staatsanzeiger selbst bzw. dem was dort so den lieben langen Tag getan wird. Und da stellt sich doch gleich heraus, dass hinter der vielleicht ein wenig „grau“ anmutenden Fassade ein sehr spannendes Unternehmen mit einer super modernen Media-Dienstleistung steckt. Der Staatsanzeiger versorgt mit seinen knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vornehmlich die öffentliche Verwaltung mit unterschiedlichen Informationen und Media-Dienstleistungen. Er verlegt zum Beispiel eine Fachzeitung (eben den „Staatsanzeiger“), übernimmt PR und Werbung für Veranstaltungen, und betreibt auch eine eigene Stellenbörse. Wer also die nächste Zeit einen Minister oder OB sucht, beim Staatsanzeiger ist die Zielgruppe;)
Und da sind wir dann auch schon unweigerlich beim Thema angekommen. Dem Recruiting. Schauen wir einmal auf das die Stellen, die beim Staatsanzeiger besetzt werden sollen finden wir vor allem „typische Medienvakanzen“ und natürlich auch allseits bekannte IT-Stellen. Summa Summarum werden im Jahr ca. 10 Stellen neu besetzt.
Auf die Idee Firstbird als weiteren Kanal im Recruiting einzusetzen kam Claudia erst im zweiten Schritt, denn ihre Kolleginnen und Kollegen brachten schon immer mal den ein oder anderen Vorschlag mit. Nun galt es aber, das Ganze in Hinblick auf Workload und Mitarbeiter Engagement neu zu sortieren und auch zu versuchen mit einem neuen Tool ein wenig mehr auf die Arbeitgebermarke einzuzahlen. Auf der Personal Süd haben sich die beiden dann kennengelernt und waren sich so wie ich das verstanden habe schnell einig, dass das passt. Nach einer schnellen und mir berichteten unkomplizierten und sehr gut von Firstbird begleiteten Einführungsphase war die Software nach ein paar schlanken Wochen am Start.
Intern macht Claudia auch richtig Wirbel und nutzt dafür auch einiges des bereitgestellten Firstbird-Werbematerials. Der Lohn dafür ist, dass über die Hälfte der Mitarbeiter aktive Talentscouts bei Firstbird sind. Aktiv bedeutet hier, sie verteilen regelmäßig die veröffentlichten Stellen in ihren Online-Netzwerken oder leiten die Stellen per eMail an Freunde und Bekannte weiter. Dabei unterstützt der Gamifikation Ansatz, den Firstbird implementiert und umgesetzt hat das Ganze ungemein. Denn für jede Aktion bekommen die Talentscouts Punkte auf ihr Konto gutgeschrieben. Mann macht quasi nichts „umsonst“. Erreicht man einen bestimmten Punktestand, so belohnt dieses aktive Talentsuchen der Stattanzeiger mit verschiedenen Zugaben, wie zum Beispiel mit einem Einkaufs- oder Massagegutschein. Es wird also nicht nur eine Einstellung prämiert, sondern jede Aktivität wird dankend belohnt. Das Engagement der Mitarbeiter wird dadurch super gefördert und die Bindung zum Tool in einer modernen Art und Weise aufrechterhalten. Firstbird hat für das ganze Management dieser Funktionen einen schönen Workflow im Backend eingerichtet, so dass auch hier die Personalabteilung immer den Überblick behält.
Recruiting wird aber nicht nur nach seinem gelungenen Auftritt bewertet, sondern zu guter Letzt nach Zahlen Daten Fakten. Und -dies kann ich schon einmal spoilern- ist geschehen und Firstbird liefert. Insgesamt hat der Staatsanzeiger 29 Stellen in der Zeit seitdem Firstbird im Einsatz ist ausgeschrieben. Davon konnten 6 Stellen über Firstbird besetzt werden. Klingt erstmal nicht viel – ist es aber doch! Denn zum einen kommen fast 70% der vorgeschlagenen Kandidaten auch zum Vorstellungsgespräch. Daraus können wir auf jeden Fall eine sehr hohe Qualität der Vorschläge ableiten. Und zum anderen waren bei den 6 Stellen die über Firstbird besetzt wurden 3 IT Stellen dabei bei denen sich der Staatsanzeiger mit der Stuttgarter Konzern-Konkurrenz auf Bewerbermarkt tummelt. Ich selbst kann davon ein Lied singen. Das ist in diesem Umfeld nicht einfach. Und genau hier zeigt sich meiner Meinung nach die ganze Stärke von Fristbird: Durch die Aktivierung der Mitarbeiter-Netzwerke konnten in einem vernünftigen Zeit- und Kostenrahmen 3 Stellen besetzt werden, deren Besetzung ehrlicherweise fast aussichtslos gewesen wäre. Zudem, und das ist auch bekannt, weisen Referrals einen deutlich besseren Cultural Fit auf. Claudia bestätigt dies auch und meint, dass mit der Besetzung dieser Stellen der (fiktiv gedachte) Break-Even für sie erreicht sei.
Die ungeahnte Seite des gelben Vogels – die Überraschungen im Nest!
Zugegeben, ich habe ja immer in größeren Unternehmen rekrutiert und kenne daher größer Recruiting-Volumina. Aber hier habe ich doch gesehen, dass richtig verstanden und eingesetzt ein Tool wie Firstbird unglaublichen Mehrwert bieten kann. Denn kleinere Unternehmen zeichnet oftmals aus, dass nicht zig Kanäle nebeneinander her betrieben werden, sondern die Konzentration auf dem richtigen und passenden Kanal liegt. Das sieht man beim Staatsanzeiger und dem Einsatz von Firstbird sehr schön. Vor allem setzt Claudia Firstbird noch unter anderen Gesichtspunkten ein, die ich vorher so gar nicht auf dem Schirm hatte: Firstbird bietet die Möglichkeit, auch externe (sprich „firmenfremde“) Talentscouts zu integrieren. Beim Staatsanzeiger sind das die ehemaligen Mitarbeiter, die weiterhin ihren Firstbird-Zugang behalten. So werden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Man hat ein kleines, auf aktuelle Vakanzen bezogenes Bindungstool und hält sich im Sinne eines Talent Relationship Management eine qualitative Alumni-Community warm. Zudem nutzt man weiterhin das Netzwerk der ehemaligen Mitarbeiter, die ja nach wie vor das Unternehmen gut kennen und auch passende Vorschläge machen können. Ein weiterer Aspekt, der vor allem denke ich für kleinere Unternehmen mit der Nutzung durch Firstbird spannend sein kann ist die Verwendung als interne Stellenbörse. Durch die Veröffentlichung aller Vakanzen in Firstbird haben alle Talentscouts Zugriff auf die Stellen und können sich auch selbst darauf bewerben. Mit diesem Einsatz entsteht so ganz einfach der interne Stellenmarkt und die interne Job-Mobilität ist angeboten sichergestellt. Beide Anwendungsmöglichkeiten machen den Einsatz neben der Core-Anwendung finde ich noch facettenreicher.
Eigentlich könnte ich noch jede Menge schreiben, denn ich hatte einen sehr spannenden Nachmittag beim Staatsanzeiger in Stuttgart verbringen dürfen. Ich habe gesehen und auch gelernt, dass in kleineren Unternehmen der Einsatz von Firstbird eine absolut gewinnbringende Erweiterung des Recruitings darstellt. Dazu gehört jedoch auch, dass das Personalwesen sich traut ein wenig über den Tellerrand zu schauen. Aber dies ist beim Staatsanzeiger eh der Fall, da dort Mitarbeiterbenefits angeboten werden, bei denen sich so manch ein Konzern eine Scheibe abschneiden kann: Gesundheitskurse, Fitnesspartnerschaften, flexible Arbeitszeiten u.v.m. gehören zu den Angeboten für die Mitarbeiter, die Ihren Arbeitgeber bei Kununu auf Platz 1 in der Medienbranche bewertet haben – und dass vor den ganzen Branchengrößen. Glückwunsch dazu! Zu guter Letzt aber gilt mein Dank Claudia und Julia, die mir geduldig alle meine Fragen beantwortet haben.
Meine Dienstleistungen
Erfolgreiche Recruiting-Strategien entwickeln
Zukunftsfähige Recruiting-Organisationen müssen innovative und hochwertige Recruiting-Produkte entwickeln und über relevante Kanäle bereitzustellen. Gemeinsam mit Ihnen optimiere ich Ihr Recruiting-Portfolio und Ihre Kanalstrategien und entwickle KPI-Sets zur Messung Ihrer Recruiting-Performance. Da Jobsuchende heute hohe Erwartungen an Unternehmen stellen, helfe ich Ihnen, die richtigen Zielgruppen zu definieren und Ihr Bewerbermanagement zu optimieren, um eine positive Candidate Experience zu schaffen.
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Um in einer Zeit zunehmender Komplexität und Unsicherheit handlungsfähig zu bleiben, müssen sich Recruiting-Organisationen grundlegend wandeln. Ich unterstütze Sie dabei, ein auf Ihre Organisation abgestimmtes Betriebsmodell zu finden und Ihr Recruiting neu auszurichten.
Dabei verfolge ich das Ziel, Employer Branding, HR-Marketing und Recruiting miteinander zu verzahnen und das Recruiting als strategischen Business Partner im Unternehmen zu etablieren.
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