Ich kann mich noch recht gut an meinen allerersten Blog Artikel erinnern in dem es inhaltlich auch um Personalmarketing im TV ging. Triebfeder für die Branche sollte der Artikel sicherlich nicht sein, aber im TV sind nach wie vor keine besonderen Personalmarketing-Aktivitäten zu verzeichnen. Ein bisschen Jobboard-Werbung hier, ein wenig Global-Player Image-Film dort. Und das war´s aber auch schon. Es lässt sich nur mutmaßen wieso das so ist. Auf der einen Seite sind die Streueffekte in einem Massenmedium wie diesem nicht zu gering und die Kosten sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Auf der anderen Seite wandelt sich das Fernsehen in der letzten Zeit ja auch dramatisch. Neben dem, nennen wir es mal, „normalen“ TV Programm, existieren verschiedenste Streamingangebote wie Netflix, Amazon Prima, Sky und Co. die es eigentlich gar nicht mehr notwendig machen sich an reguläre Sendetermine zu halten. Dazu kommen Social Media Plattformen wie YouTube, TikTok, Twitch oder IGTV die ebenso unterschiedliche Sendeformate bereithalten und vor allem auch die jüngeren Generationen ansprechen. Also ein ganz schönes Kuddelmuddel bei dem sich jede Person so seinen eigenen Use Case zurecht bastelt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass das „normale“ TV aus all den gegeben Möglichkeiten neue Strategien entwickelt um sich darin neu zu positionieren. Und wenn man da mal genauer drauf schaut, so lässt sich glaube ich ein spannender, neuer Ansatz auch für eine Karriereseite erkennen.

In Deutschland wird nach wie vor sprichwörtlich TV-geglotzt. 223 Minuten wird täglich pro Augenpaar geschaut. Nur ist dabei ist festzustellen, dass die meisten der Zuschauer eben auf das allerseits bekannte stationäre TV-Gerät auf der Wohnzimmerkommode verzichten. Es wird immer mehr auf dem Laptop, dem Tablet oder dem Smartphone geschaut. Ebenso scheint sich abzuzeichnen, dass TV nicht mehr über die Sat-Schüssel, sondern immer mehr via Internet empfangen wird. TV und das Netz wachsen zusammen. Also eigentlich der perfekte Playground für Karriereseiten oder zumindest für Karriereinhalte, die ja wenn man so will, auch nicht wirklich viel an Weiterentwicklung erfahren haben in den letzten Jahren. Ein wenig provokanter ausgedrückt lässt sich feststellen, dass sie in Summe ein wenig schicker geworden, der Content steht bei den meisten an den richtigen Stellen aber der Aufbau, die Struktur und die Jobmärkte sind quadratisch, praktisch gut – nahezu identisch bei allen. Vielleicht ist es daher gar nicht so schlecht, das Medium Karriereseite einfach einmal in einem anderen Kontext zu betrachten, oder zumindest sich Ideen aus einer anderen Welt zu holen, die dich derzeit im Wandel befindet. Ich nehme mir einfach mal random zwei der vielem Trends raus und schaue mal was sich daraus machen lässt.

ConnectedTV

Als einen der wohl größten Trends hinsichtlich des Konsumverhaltens zum einen und der Internetfähigkeit zum anderen gilt wohl die Verschmelzung von TV und Internet. Es wird in naher Zukunft immer mehr TV Angebote geben, bei denen direkt per Klick oder Tipp auf weiterführende Formate verlinkt werden. Wir kennen dies eigentlich schon immer aus dem Netz oder auch von Social Media Plattformen wie dem Instagram Shopping. Nur im TV ist das tatsächlich neu. Das TV Programm wird so zum Hub von Angeboten und Informationen, die dann, zum passenden Zeitpunkt eingeblendet bzw. angeboten werden. Eine Adaption auf die Karriereseite ist hier nicht ganz einfach, da sie ja per se schon im Internet sind und sich als Info-Hub verstehen sollten. Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass Webseiten nicht mehr alle Informationen von Anfang zur Verfügung stellen, sondern sie prozessual anbieten. Heißt, eine Karriereseite bedient sich einer Funnel-Logik und stellt je weiter der Prozess fortschreitet oder das Klickverhalten auf der Seite ist dann die richtigen Angebote zur richtigen Zeit Verfügung. Eine andere Art der „Connection“ und mehr aus einer Prozessdenke kommend. Es braucht denke ich nicht mehr zu jeder Zeit alle Informationen.

SocialTV

Das TV, und das gilt auch für Karriereseite und im Übrigen auch für Stellenanzeigen, haben eins gemeinsam: sie haben keine Möglichkeit direkt und live zu interagieren. YouTube-Formate oder Twitch haben hier enorme Vorteile, da während der Show Kommunikation möglich ist. Es geht aber noch einen Schritt weiter: das TV soll zum partizipativen TV werden, sprich es soll in Zukunft von den Sendern gesteuerte Online-Communities geben, die live während die Sendung über das Gesehene sprechen, diskutieren und sich ggf. auch weitere Informationen bekommen. So werden die Zuschauer teil des Programms. Hier lässt sich nun natürlich ein ganzer Blumenstrauß an unterschiedlichen Möglichkeiten für Personalmarketing entwickelten. Erste Ansätze haben wir schon gesehen wo in Stellenanzeigen Videochats eingebunden worden oder auch die vielen Versuche auf WhatsApp. Aber wenn man sich in das Medium einmal richtig hineindenkt, dann schreit es doch eher nach einer regelmäßigen gestreamten Show, in der Vakanzen „lebendig“ werden und die Karriereseite zum Videohost wird.

Und zum Schluss will ich nochmal die Frage aus der Headline aufgreifen: Muss eine Karriereseite im TV laufen? Ich denke, wie gerade aufgezeigt, kann eine Seite in Zukunft tatsächlich der Kern einer Art Show oder etwas ähnlichem sein. Denn Live-Interaktion wird ein Format sein, dass immer mehr kommen und auch die mediale Zukunft beeinflussen wird. Des weiteren werden Video-Formate bleiben – ob und wie lange TikTok boomt weiß keiner. Es wird dann sicherlich eine andere videobasierte Plattform geben. Schauen wir heute auf sämtliche Social Media Plattformen, dann ist deutlich zu sehen, dass schnelldrehende und volatile Videoformate die Medien sind, die angenommen werden, sprich konvertieren (und darum geht’s – auch beim Video). Die langen, stand-alone produzierten Image-Filme werden denke ich immer weniger werden. Und die Karriereseite selbst kann durchaus eine App in der Mediathek der TV Datenbanken sein. Hier schlummern denke ich Potenziale und Reichweiten die noch genauer analysiert und wenn machbar unbedingt gehoben werden sollten. Vor allem auch, weil das Thema Sprache und somit Sprachschnittstellen im Bereich TV schon deutlich fortgeschrittener ist als in HR (just thinking).

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