Ich weiß, ich weiß – ChatGPT ist in aller Munde und es wird in allen Tönen hochgelobt. Auch von mir, keine Frage. Der technologische Fortschritt, der hier vollzogen wurde und die Zukunft, die mit generativer Künstlicher Intelligenz kommen wird, wird mehr als spannend sein. Aber wir müssen uns ja so wie wir es immer tun alle Seiten anschauen und hier einmal auch die Ergebnisse, die erschaffen werden.

Anfangs war es nur ein unterbewusstes Zucken als ich in LinkedIn den ein oder anderen Post gelesen hatte und dachte, das kommt mir bekannt vor, die Struktur und die Tonalität ähneln sich doch sehr. Als ich dem Ganzen mehr Aufmerksamkeit schenkte und auch den Chat direkt mal selbst fragte ob der Text den von ihm stammt, stelle ich fest, dass es doch immer mehr Gleiches und Gleichströmiges gibt. Geht es euch auch so?

Dann habe ich dankenswerterweise die vielen Hinweise gelesen und auch die eBooks geladen in denen das Promting erklärt wird und dazu Hilfestellungen gegeben werden. Das neue Wissen angewandt habe ich aber ehrlicherweise für mich keine so prächtigen Textergebnisse hinbekommen. Ideen ja – Ergebnisse nein. Vielleicht lag und liegt es ja an mir und meinen Promts – ich nutze übrigens ChatGPT 3,5. Wie sind eure Ergebnisse denn so?

Kurzum: ich finde das echt alles schon recht gut, aber halt nur so mittelmäßig gut. Das Mittelmaß hat mich dann doch beschäftig und ich habe dann den Chat selbst danach gefragt und auch ein wenig im Netz recherchiert welche Gründe es dafür geben kann (Erinnerung: 3,5):

• Begrenzter Kontext: ob wir es glauben wollen oder nicht: ChatGPT kennt doch nicht alles und Experten sind auf ihrem Gebiet halt doch besser. Der Chat hat aufgrund seines Trainings maximal nur Textverständnis aber keinerlei „echte“ Erfahrung und Kontext dazu.
• Keine emotionale Intelligenz: der Chat kann keine Emotionen erfassen und somit auch in Texten oder Ergebnissen schwer rüberbringen. Daher klingt alles recht mechanisch und eintönig (und eben gleich).
• Keine kritische Denkfähigkeit: die Antworten basieren auf errechneten Wahrscheinlichkeiten, gelernten Mustern und nicht auf aus verschiedenen Analysen oder diskutieren Blickwinkeln.
• Eingeschränkte Kreativität: wenn ChatGPT kreativ sein muss, dann greift es gerne auf bereits gesehene Muster und Vorlagen zurück. Neues entsteht nicht wirklich.
• Inkonsistenz die Trainingsdaten können inkonsistent sein – je nach Version und Trainingsstand.
• Keine Aussage zu sensiblen Themen: ChatGPT tut sich anscheinend schwer zu sensiblen Themen belastbare Aussagen zu treffen. Der Chat rät selbst solche Themen nicht anzufragen damit keine Falschaussagen produziert werden.
• Eingabeabhängig: je nachdem wie das Promt ist, ist auch das Ergebnis.

Nicht falsch verstehen: das Ganze soll kein Abgesang oder eine Abwertung von ChatGPT sein. Aber dennoch ein klarer Hinweis, dass die Nutzung von KI-Tools und Generatoren eben auch Einschränkungen mit sich bringen können und die Ergebnisse dringend hinterfragt und am besten überarbeitet werden sollten. Es ist aber sicher, dass die Technik Schritt für Schritt besser werden und somit die Qualität und die ein oder andere oben genannte Hürde noch übersprungen wird. Bis dahin bin ich aber der Überzeugung, dass selbst geschriebene LinkedIn- und Blog-Posts nach wie vor die bessere und qualitativere Wahl sind.

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