Der Markt an Möglichkeiten wird zunehmend großer und somit zeitgleich auch die Aufgaben und Anforderungen, die sich daraus ergeben. Mit dem knallartigen Aufkommen von zugänglicher KI vor allem auch im Rahmen der Internetrecherche tun sich für das Recruiting neue und ich denke auch notwendige Handlungsfelder auf. Eines davon ist SEO für KI-Suchmaschinen (KI-SEO). Blicken wir zu Beginn einmal kurz auf die Entwicklungen rund um die Intersuche, so hat Google spannenderweise im Jahr 2024 eine Steigerung von 20% ihrer Suchanfragen verzeichnen können. Aber auch die beiden KI-Suchmaschinen Platzhirsche brauchen sich nicht zu verstecken: ChatGPT wuchs 2024 um 300 Millionen aktive Nutzer und Perplexity konnte sich von 10 Millionen Suchanfragen (2023) auf 100 Millionen Suchanfragen (2024) pro Woche steigern.
Also genügend Gründe sich einmal mit SEO für KI-Suchmaschinen zu beschäftigen und auch gleichzeitig zu schauen, ob das etwas ist, was wir für das Recruiting in Zukunft mehr auf dem Schirm haben müssen.
Klassisches SEO vs. KI-SEO
Nennen wir es um den Unterschied ein wenig drastischer zu gestalten einfach „klassisches-SEO“. Hier geht es bekannterweise ja darum die organischen Suchergebnisse (SERPs) so zu optimieren, dass sie in den Suchergebnissen so weit wie möglich oben ranken. KI-SEO will auch möglichst gut gefunden werden, aber als Quelle von KI-generierten Antworten und das auch meist, ohne dass die User:innen die Webseiten dann auch besuchen. Dennoch ist die Nennung als Quelle meiner Meinung nach keine uninteressante „Werbemaßnahme“ – besonders für EVPs… Dafür kann und muss dann aber einige Dinge anders tun:
Keyword-Strategie und semantische Optimierung
Beim uns bekannten SEO nutzen wir ganz gezielt auf unterschiedliche Art und Weise Keywords damit unser Content (zum Beispiel Stellenanzeigen) gut gefunden werden und sie eben auch gut Ranken. KI-SEO schaut dagegen nicht nur auf Keywords, sondern achtet ebenso auf Kontext, also Sinn, thematische Zusammenhänge und auf die Verwendung natürlicher Sprache (!).
Hier mal ein kleines Beispiel für eine Stellenanzeige dazu:
Klassisches SEO
Strategie:
- Optimierung auf spezifische Keywords wie „Marketing Manager (m/w/d)-Berlin“ oder „Softwareentwickler (m/w/d) Java, Stuttgart“.
- Wiederholung des Haupt-Keywords in Titel, Beschreibung und Bullet-Points.
- Fokus auf ein bestimmtes Suchverhalten (Keyword), bei dem Bewerber:innen aktiv nach passenden Stellen suchen.
Stelle:
Social Media Marketing Manager (m/w/d) Berlin
Deine Aufgaben:
- Entwicklung und Umsetzung von Marketingstrategien in Social Media
- Betreuung unserer Social-Media-Kanäle
- Erstellung von Werbekampagnen
KI-SEO
Strategie:
- Nutzung natürlicher Sprache und semantischer Begriffe, die eine KI besser versteht.
- Beantwortung von Fragen, die Bewerber:innen haben könnten (z. B. „Was macht ein Marketing Manager (m/w/d) in Berlin?“).
- Verwendung von verwandten Begriffen und Synonymen wie „Marketing-Spezialist“, „Social-Media-Experte“, „Content-Stratege“ (das empfiehlt sich eh immer!)
- Nutzung strukturierter Daten (Schema Markup) für bessere Auffindbarkeit durch KI.
Stelle:
Wie sieht der Job als Marketing Manager (m/w/d) in Berlin bei Lebenswelt Recruiting aus?
- Als Marketing Manager (m/w/d) in Berlin sind Sie für die Planung und Umsetzung kreativer Kampagnen verantwortlich. Sie arbeiten eng mit unserem Social-Media-Team zusammen und entwickeln datengetriebene Strategien für mehr Reichweite.
Was macht ein Marketing Manager (m/w/d)?
- Sie entwerfen Marketingstrategien für digitale Kanäle.
- Sie analysieren Kampagnenergebnisse und optimieren Maßnahmen.
- Sie arbeiten mit Grafikern und Content-Erstellern zusammen.
Also wir sehen, wer grundlegend Stellenanzeigen natürlicher und aktiver für die Zielgruppe schreibt, hat direkt auch einen KI-SEO Effekt.
Content Struktur und Format
Das Stellenanzeigen-Beispiel bringt uns dann direkt zum Hauptunterschied in der Aufbereitung von Content: Während das „normale“ SEO gerne Blogartikel, Webseiten usw. mit den klassischen H1-, H2- und H3-Überschriften bevorzugt mag KI-SEO das ganz anders. Hier ist ein Frage-Antwort-Format die beste Form der Content-Darstellung, da so auch die Use-Cases innerhalb der Suchmaschinen sind. Gern genommen sind auch Listen und Tabellen. Heißt also FAQ oder sowas in die Richtung auf Seiten zu bringen, ist der neue Hot-Shit.
Technische Aspekte
Hier sind beide SEO-Ansätze im Grunde ähnlich: sie mögen beide Meta-Tags, interne Verlinkungen, schnelle Ladezeiten und mobile Optimierung. KI-SEO legt zudem noch sehr viel Wert auf strukturierte Daten (Schema Markup) maschinenlesbare Inhalte und leicht verständliche Formate. Das Schema Markup ist das bekannte schema.org das ebenso für alle Suchmaschinen Relevanz hat.
E-E-A-T
E-E-A-T steht für Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness und beschreibt die Kriterien, mit der Qualität und Vertrauenswürdigkeit von Inhalten bewertet werden. Beim klassischen SEO wird die Expertise und Vertrauen über Backlinks, Erwähnungen und Domain-Autorität gestärkt. KI-SEO bevorzugt dagegen vertrauenswürdige Quellen mit gut belegten Informationen, klarem Autorenprofil und hochwertigen Referenzen. Dies ist in der Tat nicht ganz so einfach, da hier ein ganzes Spektrum externer Quellen notwendig ist.
Zero-Click Suchergebnisse & Featured Snippets
Google geht aktuell ja immer mehr auf die Zero-Click Suchergebisse und daher wird es auch Sinn machen den Content bzw. die Karriereseite für Featured Snippets und Knowledge Panels zu optimieren. SEO-KI respektive die KI braucht sowas gar nicht, da sie Antworten direkt aus den Webseiten geniert und da dann eher auf die oben erwähnten Strukturen und Content-Formate zurückgreift. Das ist unter Umständen ein Spagat, der hier gemacht werden muss.
Nutzererfahrung & Engagement
Und auch das letzte Beispiel zeigt, dass das klassische SEO und das KI-SEO an manchen Stellen doch recht unterschiedlich ticken: Während beim bekannten SEO Faktoren wie Verweildauer, Bounce-Rate und Interaktion das Ranking beeinflussen untersucht die KI nur Inhalte, die Struktur und die Qualität. Die anderen Kennzahlen sind im Grunde überhauet nicht relevant.
Ich finde, dass die unterschiedlichen Suchmaschinen und eben speziell die KI-Suchmaschinen ein ganz neues Blickfeld im Recruiting und eben auch für das Employer Branding und HR-Marketing aufmachen. Jetzt steckt es vielleicht noch ein wenig in den Kinderschuhen, aber je nach Entwicklung des Marktes kann es dann doch schnell gehen und relevant werden – was meint ihr?
Meine Dienstleistungen
Erfolgreiche Recruiting-Strategien entwickeln
Zukunftsfähige Recruiting-Organisationen gestalten
Dabei verfolge ich das Ziel, Employer Branding, HR-Marketing und Recruiting miteinander zu verzahnen und das Recruiting als strategischen Business Partner im Unternehmen zu etablieren.