Die Zeit der Jahres-Trend-was-wird-uns-denn-dieses-Jahr-erwarten-Artikel ist eigentlich schon vorbei. Die allermeisten sind geschrieben, schon online und treffen auch wie immer recht gut. Ich komme leider jetzt erst dazu mich ein wenig intensiver mit diesem 2019 zu beschäftigen und will auch in diesem Artikel ganz bewusst den Blick auf Non-HR-Trends legen und versuchen, sie kurz mit Recruiting und HR zu verlinken. In HR und auch im Recruiting scheint ja das Jahr der Künstlichen Intelligenz mit einer einhergehenden Rückbesinnung auf die Menschlichkeit zu sein. Ich glaube, um doch mal eine Recruiting 2019 Aussage zu treffen, wir haben ein Jahr des MindSets vor uns. Aber dazu schreibe ich denke ich auch nochmal einen extra Atrikel. Jetzt erstmal ins Wunderland mit Spaß-Spiel und Technik.

Der Mensch im Mittelpunkt

Neue technologische Entwicklungen sollen vor allem eins: uns, den Menschen das Leben erleichtern. Dafür wird natürlich wiederum alles menschenmögliche getan, das Technologie und Mensch zusammenwachsen zum einen, zum anderen aber auch, dass Technologie nie stehen bleibt. Biohacks ist dabei ein Thema, dass für viele tatsächlich eher in Serien wie Star Trek gehört. Beim Biohacking geht es kurz gesagt darum, den eigen Körper, also das eigene System zu „hacken“ um es effizienter zu machen. Das passiert in der Regel auf Basis biologischer Faktoren, aber auch Technologie zieht immer mehr in diesen Bereich ein. Erste Anwendungen sind auch im Kontext Arbeit schon zu sehen: Firmen bieten Mitarbeitenden an, den allseits bekannten und beliebten Mitarbeiterausweis sich via Chip ins Handgelenkt implantieren zu lassen. Finde ich gut, muss man nix mehr suchen;) Da wäre der nächste Schritt evtl. Bewerbungsunterlagen oder Personalakte im Handgelenkt, qausi „to-go“ und immer dabei.

Bereits im Maschinenbau und in anderen konstruierenden Berufen werden sogenannte Digitale Zwillinge eingesetzt. Ein Digitaler Zwilling ist eine rein auf Daten basierende Kopie eines bestehenden Systems. Diese digitale Kopie ermöglicht es Konstrukte oder Systeme auf der einen Seite besser zu berechnen und in seiner geplanten Umgebung zu überprüfen und auf der anderen Seite aber auch mit anderen Systemen zu vernetzen und dort seine Interaktivität zu messen. So können die Eigenschaften von Produkten besser geplant und aufeinander abgestimmt werden. Wenn wir jetzt einen kleinen „Kunstgriff“ vornehmen und das Wort Systeme mit Bewerbern oder Mitarbeitern ersetzen bekommt dieses Vorgehen auf den erstem Blick eine recht überraschende Wendung. Aber es ist -und jetzt sind wir eigentlich schon in der Realität- möglich Personen recht gut anhand ihres Digital Foodprints einzuschätzen. Nehmen wir aber einmal das Google-Projekt bei dem ein menschliches Gehirn komplett digitalisiert in die Cloud geladen wird, so können wir schon von einem „echten“ Digitalen Zwilling sprechen. Dieser könnte dann auch in die Umgebung „Arbeitswelt“ eingepasst und seine Interaktionen mit Teammitgliedern können dann berechnet werden. Also eine vorab berechnete und digital getestete Passung von Bewerbern oder die Simulation von Teams in bestimmten Arbeitssituationen würde so möglich sein.

Diese beiden Beispiele zeigen, dass der Mensch immer mehr mit dem Internet und auch mit verschiedenen Devices verschmilzt. Unsere Wahrnehmung ändert sich schnell und grundlegend. Nimmt man diese Veränderungen als gesamten Erfahrungsraum, so wird gemeinhin von Immersiven Erfahrungen gesprochen. Diese Begrifflichkeit soll das „eintauchen“ in verschiedene Welten beschreiben. Derzeit ist der Begriff der Mixed Reality angebracht, der letztendlich Augmented Reality Anwendungen beschreibt, die aber mit der realen Welt interagieren. Diese Anwendungen werden auch immer mehr. Der Einzelhandel versucht so seinen stationären Handel in die Omnichannel-Welt zu integrierten und Cross-Device Strategien umzusetzen. Und das, wie man liest mit Erfolg! So sollten wir uns im Recruiting auch langsam mal mit dieser neuen Erfahrungswelt auseinandersetzen. Vernetzung von Angeboten um damit erlebbare Wahrnehmung zu schaffen heißt auch hier die Devise.

Wir werden geholfen

Die ersten Beispiele sind recht „nah“ an Personen, also an uns selbst positioniert. Es gibt aber etliche sehr spannende und sehr hilfreiche Anwendungen die uns schlichtweg das Leben erleichtern sollen. Wir leben alle immer mehr in sogenannten „Smart Spaces“. Also in Räumen, die uns intelligente Services anbieten, oder für uns ausführen. Das IoT ist die Grundlage dafür in dem es immer mehr Smart Home-Anwendungen in immer mehr privaten Haushalten gibt.

Diese Anwendungen zeichnen sich durch Autonome Gegenstände aus. Diese Gegenstände verrichten, wie beispielsweise in der Industrie 4.0 üblich, selbständig ihre Arbeit. Mit der Integration von Künstlicher Intelligenz bei diesen Anwendungen entstehen ganz neue Handlungsfelder, die bis zur Vision der intelligenten Schwärme reichen. Intelligente Schwärme führen eine Vielzahl von Prozessen, Anwendungen und Systemen zusammen, steuern diese und treffen auch eigenständige (selbstlernende) Entscheidungen. Bei Produktionsprozessen soll dies so weit getrieben werden, dass menschlichen Eingreifen nicht mehr notwendig ist und sich der Schwarm vollständig selbst reguliert. Auch hier lässt sich ein zumindest gedanklicher Sprung in das Personalwesen nicht vermeiden. Agieren verschiedene HR-Systeme autonom und intelligent zusammen, dann müssen wir sehr wahrscheinlich doch noch einmal die Arbeitsweise und den Wertschöpfungsbeitrag von (menschlicher) HR besprechen.

Um schlussendlich mit Anwendungen kommunizieren zu können etablieren sich immer mehr Sprachschnittstellen und zugehörige Assistenten die mehr als nur „Tu-dies-tu-das“-Eingaben ausführen können. Wir werden uns wohl daran gewöhnen müssen das unser Haushalt mit uns Gespräche führen wird und uns bei der Planung von Urlauben oder der Erstellung einer Einkaufsliste aktiv berät und weiterführende Informationen bereitstellt. Ein weiterer sehr zukunftsnaher Trend sind Faltbare Gadgets. Wobei hier das Wort „Gadget“ doch ein wenig fehl am Platz ist, wem man bedenkt, das LG dieses Jahr einen voll funktionsfähigen ausrollbaren Fernseher auf den Markt bringt. Hier sind sicherlich einige „Schätze“ für das Personalmarketing und auch für die Candidate Experience verborgen, die es gilt zu heben. Vor allem die faltbaren Gerätschaften werden am Recruiting-POS doch vieles erleichtern und zeitgleich ermöglichen.

Zum Schluss dieses Artikels will ich noch zwei Hinweise bzw. Gedanken loswerden: Der Umgang mit solchen angesprochenen Technologien erfordert vor allem Eines: den verantwortungsvollen Umgang mit der Privatsphäre von Menschen und ihren Daten. Beachtet man dies, so schließen sich einige Anwendungen direkt schon wieder aus. Aber, und das soll ein zweiter Gedanken sein, wir sollten uns im Personalwesen und insbesondere im Recruiting mit diesen Technologien auseinandersetzen, da unsere Angebote ein Spiegel des sozialisierten technologischen Nutzerverhaltens sein sollten.

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