Die Zeit bringt es mit sich, dass wie immer einiges in Bewegung ist (by the way: viele meiner Artikel beginnen in der letzten Zeit so). Was das bedeutet, zeigt ein genauer Blick auf die Unternehmenslandschaft. Denn da wird in vielen Unternehmen derzeit so richtig massiv umgebaut, oder man kann es eben auch restrukturiert nennen. Dabei liegt der Fokus meist, oder im Prinzip immer auf dem Business, seinen Produkten und auf den Mitarbeitenden – aber anders als man denken mag. Recruiting wird dabei oftmals einfach „abgeschaltet“ oder halt auf Notbetrieb heruntergefahren. Natürlich hat man hier aus Sicht des Recruitings ein paar Anmerkungen – berechtigt?

Re-Strukturierung – was ist das denn?

Re-Strukturierung ist ein Begriff, der häufig mit Unternehmenskrisen, Insolvenzverfahren oder harten Einschnitten verbunden wird. Es handelt sich bei einer Re-Strukturierung oftmals um einen recht komplexen Vorgang um ein Unternehmen neu auszurichten – sei es zur Krisenbewältigung, zur Effizienzsteigerung oder zur strategischen Vorbereitung auf Marktveränderungen – so eine einigermaßen offizielle Definition.

Im Kern heißt das konkret, dass ein Unternehmen seine Strukturen, Prozesse, Strategien oder Finanzen tiefgreifend verändert. Dabei geht es nicht nur darum, z.B. kurzfristig Kosten zu senken, sondern vor allem darum, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit sicherzustellen. Man unterscheidet hier auch zwischen operativer Re-Strukturierung (Fokus: betriebliche Leistungsfähigkeit), finanzieller Re-Strukturierung (Fokus: bessere Liquidität), strategischer Re-Strukturierung (Fokus: langfristige Ausrichtung) und organisatorischer Re-Strukturierung (Fokus: struktureller Umbau).

Im Zuge einer Re-Strukturierung sollte HR mit einer Schlüsselrolle mit am Start sein und dabei für die strategische Planung und Umsetzung personeller Maßnahmen verantwortlich sein. Das ist dann aber oftmals leider Personalabbau, Umbau von Teams oder aber auch mal der Aufbau neuer Kompetenzen.

Recruiting und Re-Strukturierung

Es ist aber auf dem heutigen Markt (respektive Arbeitgebermarkt) so, dass Unternehmen auf der „einen Seite“ ggf. Personal abbauen müssen und auf der „anderen Seite“ neue Kompetenzen aufbauen, sprich neues Personal einstellen. Dazu kommt, dass Zielgruppen, auf dem (jetzt hier) Bewerbermarkt, die Technologie insgesamt und ebenso unterschiedliche Anspruchshaltungen sich verändern und keineswegs still stehen. Daher, so glaube ich, ist ein herunterfahren vom Recruiting nicht das Schlauste, was man machen kann. Es kann sich nämlich in dieser Zeit auch Re-Strukturieren und auf Neues vorbereiten – hier ein paar Beispiele:

  • KI-Readiness: Wer sich mit der Einführung von KI im Recruiting beschäftigt und das auch irgendwann tun will, wird recht schnell merken, dass dafür einiges getan werden muss – im Vorfeld: der Recruitingprozess muss passen, die Recruitingdaten müssen stimmen und es sollte nicht nur ein Use-Case vorhanden sein.
  • Skill-based-Hiring: Ein Begriff der viel strapaziert wird in der letzten Zeit. Wenn man aber echt sein Recruiting auf Skills umbauen möchte, dann ist das deutlich mehr, als die Stellenanzeigen ein wenig anders schreiben und die Auftragsklärung davor umzugestalten und ggf. noch ein Test einzuführen. Das ist die Grundlegenden Öffnung der Recruiting Organisation und Verschränkung mir anderen HR-Disziplinen.
  • Qualitiy of Hire: Wer sich daran halten bzw. orientieren möchte hat auch einen recht langen Weg vor sich, denn dieses Kennzahlen-System ist auf der einen Seite mit Sicherheit ein sehr schwieriges, wenn es darum geht es überhaupt zu erheben. Und auf der anderen Seite ist die Orientierung an solchen KPI dann auch oftmals ein Mindset Change der mit einhergehen muss.
  • Operations vs. Strategy: Wir wissen ja, dass immer gefordert wird, dass Recruiting gerade in Phasen wenn es ruhiger wird und weniger zu tun ist strategisch arbeiten soll. Jetzt könnte man diskutieren was denn genau „strategisch“ in diesem Kontext bedeutet – aber lassen wir mal so stehen. Und zudem ist es halt einfach schwierig Budget zu bekommen. Aber: Recruiting Organisation müssen halt auch erstmal lernen und grundständig angelegt sein um strategisch auf allen Ebenen arbeiten zu können. Dies kann nun erlernt und verankert werden.

Alle gerade genannten Themen sind im Grunde Dinge die eine Recruiting Organisation in eine gewisse Grundhaltung transformieren. Dazu wird es nie ausriechen einfach Konzepte zu entwickeln – sie müssen allesamt strukturell verankert werden, sonst werden sie keine wirkliche Wirkung erzeugen können. Heißt also: wer sich mit diesen Themen beschäftigt und sie auch echt tief umsetzen möchte steht am Anfang einer Recruiting Re-Strukturierung.

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