Innerhalb einer ganzen Recruiting Organisation können an den unterschiedlichsten Stellen unterschiedlichste Probleme, Herausforderungen oder auch Stillstände entstehen. Um die eigene Recruiting Performance weiter aufrecht zu halten, müssen diesen Missstände gefunden, erfasst und gelöst werden. Dafür gibt es in größeren Unternehmen ganze Abteilungen, die sich mit diesen Themen beschäftigen und sich meist unter den Namen Fault Management, also Fehlermanagement wiederfinden. Das Fehlermanagement geht bei seiner Arbeit recht systematisch vor und greift oftmals auf Methoden aus der Qualitätssicherung zurück, um zum einen Fehler zu finden und zum anderen diese nachhaltig zu beseitigen. Für das Recruiting können diese Methoden ebenso eine gute Möglichkeit sein, Problemstellungen innerhalb der Recruiting Organisation aufzudecken und methodisch zu lösen.
Ishikawa-Diagramm
Probleme haben meist eine Ursache und eine Wirkung. Das Ishikawa-Diagramm geht genau dieser Fragestellung nach und ist wohl das bekannteste Ursachen-Wirkungsdiagramm in diesem Bereich. Viele kennen es auch unter dem Namen des „Fischgrät-Diagramms“. Dabei sind die seitlich abstehenden Gräten die Ursachen und der Hauptstrang, der hier als Pfeil dargestellt wird zeigen die Wirkungen auf. Für die seitlichen (Fischgrät-) Stränge werden zwischen 4 und 8 sogenannter „M-Fragen“ bzw. Kategorien verwendet mit deren Hilfe den Ursachen auf den Grund gegangen werden soll: Material (Werkstücke), Maschine (Arbeitsplatzgestaltung), Methode (Organisationsstrukturen), Mensch (Erfahrungen), Mit- oder Umwelt (Verhalten der Kunden), Management (Vision), Messung (Ergebnis) und Money (Finanzen). Nachdem die Ursachen methodisch erhoben sind, werden ihre Ursachen analysiert und entsprechend bearbeitet.
5-Why
In Vorstellungsgesprächen, so sagt man, sollten die „Warum-Fragen“ vermieden werden, da sie zur Rechtfertigung führen. Im Rahmen der 5-Why Methoden ist genau das wiederum gewollt. Jede Problemstellung soll mit 5x Warum hinterfragt werden damit sie in ihre Tiefe ausreichend erfasst ist. Die 5-Why eignen sich z.B. auch sehr gut, um die gerade beschriebenen Ursachen im Ishikawa-Diagramm zu erfassen. Ebenso ist das wohl die einfachste und am schnellsten einsetzbereite Methode, die im Rahmen eines Teammeetings umgesetzt werden kann.
Anticipatory Failure Determination
Die Methode der „antizipierenden Fehlererkennung“ oder auch „Ansatz des umgekehrten Denkens“ dreht in der Tat die Fehlersuche einfach um. Bei diesem Ansatz wird bei der Entwicklung einer Idee, einer Maßnahme oder wie bei uns einer HR-Marketingkampagne der oder die Fehler einfach direkt in die Entwicklung mit eingeplant bzw. mitgedacht. Sie sind in der Planungsphase, bei der das gewünschte Ergebnis noch in einem fiktiven Zustand ist Bestandteil des Entwicklungsprozesses. Erst am Ende er (fiktiven) Entwicklung werden dann die Fehler, Probleme oder Herausfordernden untersucht und begonnen sie zu lösen. Mit dieser Herangehensweise werden die allermeisten Probleme vorweggenommen.
Flowcharts
Flowcharts sind auch eine sehr einfache Art und Weise, um Prozesse oder Handlungsfolgen zu visualisieren, um damit auf die Fehlersuche gehen zu können. Oftmals ist es nicht immer der gesamte Recruitingprozess der nicht funktioniert, sondern nur Teile davon. Hier eigenen sich Flowcharts eigentlich ganz gut, um dann einzelne Prozessabschnitte nach Problemen zu untersuchen. Für Flowcharts gibt es natürlich auch einige kostenlose Tools, die das „Malen“ der Stränge deutlich erleichtern.